Zistrose – eine vielfältige Helferin

Zistrose – gut für das Immunsystem und bei Infektionen

Das Oktoberfest hat wieder begonnen. Es ist Wiesenzeit in München und die große Stunde für Viren und Bakterien ist gekommen. Jetzt wird es wieder höchste Zeit sich mit Zistrosentee einzudecken! Während der Wiesen schwappt eine Erkältungswelle durch die Stadt und anschließend liegt halb München flach.

Hier mein ultimativer Geheimtipp gegen Erkältungen und grippalen Infekten:

2 Tel. Zistrosenteekraut mit 300 ml Wasser 5 Minuten kochen. Den Sud warm trinken.

Zu Beginn einer Erkältung getrunken, kann man oft das Schlimmste abwenden. Doch auch wenn es Sie schon erwischt hat, lohnt es sich einige Tassen davon zu trinken. Meistens verkürzt das die Krankheitsdauer.

Zistrosenkraut enthält viele Gerbstoffe, bei empfindlichem Magen-Darmtrakt kann das zu Reizungen führen. Deshalb empfiehlt es sich den Tee nicht auf nüchternen Magen zu trinken und nicht als Dauergetränk. Essen Sie dazu ein Porridge aus 1-2 Eßl. aufgebrochenem Leinsamen und 2 Eßl. Haferflocken. Den Leinsamen mit den Haferflocken in Wasser kochen bis beide weich sind. Das schützt die empfindlichen Magenschleimhäute.

Zistrose oder Cystus – Aussehen und Heimat

Die Zistrose ist im gesamten Mittelmeerraum beheimatet. Sie ist eine krautige Pflanze mit wunderschönen weißen oder rosa Blüten. Charakteristisch sind ihre zerknitterten, zarten und samtig, weichen Blütenblätter. Sie stehen im Kontrast zu den würzigen, eher dicken, herben und klebrig/harzigen Blättern. Sie wurde der Legende nach schon von den griechischen Göttern verehrt. Sie stritten sich ob es eine Pflanze für Verletzungen und zum Blutstillen ist, also für die Krieger oder für die Schönheit und den Frauen. Über Gesundheitsthemen hat man offensichtlich schon auf dem Olymp debattiert.

Signatur der Zistrose

In der Naturheilkunde spielt die Signatur einer Pflanze eine wichtige Rolle. Man schaut sich den Ort an wo sie wächst, ihr Aussehen, ihren Ausdruck und Charakter, um daraus Rückschlüsse auf ihre Wirkung zu ziehen.

Die Zistrose ist eine würzig, duftende Pflanze, das gibt Hinweise auf ihre große Heilwirkung. Duftstoffe dienen den Pflanzen dazu entweder Insekten anzuziehen, um ihren Fortbestand zu sichern oder sie haben schützende Wirkung gegen Parasiten und Krankheiten, also Abwehrfunktion. Das ist astrologisch gesehen eine Qualität des Mars und des Kriegers. Ferner handelt es sich hierbei um eine sehr resistente Pflanze, sie trotzt sowohl dem Feuer und der Hitze, als auch der Kälte. Sie wächst im Mittelmeerraum wo es sowohl heiße Sommer und Waldbrände, als auch kalte Winter mit Schnee geben kann. Gleichzeitig hat sie sehr zarte weiße oder rosa Blüten. Die Zartheit und die rosa Farbe sind der Venus zuzuordnen. Die Venus steht in Verbindung mit Schönheit und Weiblichkeit. Das erklärt warum diese Pflanze auch in der Kosmetik und bei Hauterkrankungen ihre Anwendung findet.

In ihr verbinden sich Mars und Venus, das mag ihre vielfältige Wirkung erklären.

Traditionelle Anwendung

  • Bei Verletzungen, Wunden und Blutungen

Ich bin auf einer griechischen Insel aufgewachsen, auf Thassos, das ist eine Insel im Norden Griechenlands. Mein Opa hat mich als Kind auf ausgedehnte Streifzüge durch die Natur mitgenommen. Zistrose war eine Pflanze, die er bei Verletzungen verwendet hat. Er hat frische Blätter verrieben und direkt auf die blutende Wunde aufgetragen.

Die Zistrose hat viele Gerbstoffe und deshalb eine adstringierende Wirkung. Ferner wirkt sie gegen Viren, Bakterien und Pilze, also desinfizierend. Damit läßt sich erklären warum sie bei Blutungen und Verletzungen verwendet wird.

  • Wärmt und stärkt das Immunsystem

Beliebt ist sie im Winter nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Ziegen. Wenn es kalt ist fressen sie besonders gerne davon. Tiere wissen instinktiv welche Pflanzen sie brauchen und bedienen sich aus der Apotheke der Natur.

In der chinesischen Medizin hängt das Yang des Körpers, das innere Feuer, eng mit dem Immunsystem zusammen. Menschen mit schwachem Yang, die eher frieren, haben oft auch ein schwaches Immunsystem. Zistrosentee wirkt erwärmend und stärkt somit das Immunsystem.

  • reich an Polyphenolen

Wenn man Zistrosenkraut kocht, dann entsteht ein dickflüssiger dunkelgrüner Sud. Das kommt daher, weil Die Zistrose sehr viele sekundäre Pflanzenstoffe enthält, sogenannte Polyphenole.

Polyphenole wirken antioxidativ und binden Schwermetalle. Sie reinigen den Körper und schützen Arterien und Herz.

Eine wichtige Pflanze besonders in der heutigen Zeit

Die Zistrose wächst schon seit Jahrtausenden im Mittelmeeraum, doch in den letzten Jahren konnte ich beobachten, das sie auf meiner Insel regelrecht wuchert. Man sagt, dass Heilpflanzen dann besonders stark wachsen, wenn die Menschen sie brauchen. Sie sind unsere Helfer und Heiler. Wenn man die Wirkung der Zistrose betrachtet, dann könnte was dran sein.

Zusammenfassung der Wirkung der Zistrose

  • Antiviral, antifungizid, antibakteriell
  • Blutstillend und Desinfizierend
  • wärmend und Yang stärkend, stärkt das Immunsystem
  • antioxidativ, Schwermetalle bindend
  • für die Schönheit, gut für die Haut als Kosmetik
  • äußerlich bei Hauterkrankungen und Ekzemen

Nebenwirkungen:

Kann die Magenschleimhäute reizen und den Magen-Darm-Trakt

2 Comments

  1. jutta said:

    Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag!
    Darf ich nachfragen, ob etwas dagegen spricht, Zistrosen-Tee auch bei vorliegender Hashimoto Thyreoiditis zu nutzen? (Ich frage wegen der immunstärkenden Wirkung der Zistrose – und da z. B. Echinacea ja aus diesem Grund anscheinend bei Hashimoto gemieden werden soll.)

    9. Dezember 2020
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    • Konstantinia Vrontou said:

      Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung. Bei Autoimmunerkrankungen greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe an. Es ist eine Überreaktion des eigenen Immunsystems, deshalb der Gedanke aus der Sicht der Schulmedizin, das Immunsystem herunterzufahren und zu schwächen. Oder zumindest es nicht zusätzlich zu befeuern.
      Aus der Sicht der Naturheilkunde basiert eine Autoimmunerkrankung jedoch nicht auf ein zu starkes Immunsystem (das gibt es nicht), sondern eher auf ein schwaches und verrücktspielendes Immunsystem. Deshalb spricht aus Sicht der Naturheilkunde nichts dagegen, das Immunsystem zu stärken indem man sich z.B. vitaminreich ernährst, Vit D tankt, einen guten Lebensstil pflegst etc.
      Im Gegenteil, es ist wichtig auf gute Gesundheit und ein starkes Immunsystem zu achten, auch und besonders bei einer Autoimmunerkrankung.
      Bei Zistrose ist mir nichts darüber bekannt, dass sie Hashimoto befeuert, deshalb würde ich Zistrosentee trinken, wenn ich selbst Hashimoto hätte.
      Aber bitte, informieren Sie sich weiter und schauen Sie ob es Studienergebnisse dazu gibt. Wenn Sie etwas darüber finden wäre ich Ihne sehr dankbar, wenn Sie mich darüber informieren würden, da ich nicht immer alles im Blick haben kann. Per Email oder als Kommentar.
      Solange nichts Gegenteiliges bewiesen ist spricht nichts gegen Zistrosentee bei Autoimmunerkrankungen.
      Nur Menschen mit Problemen im Magen Darm Trakt sollten etwas vorsichtig sein und erstmal mit kleinen Mengen anfangen. Zistrosentee kann nämlich den Magen reizen.
      Alles Gute!
      Konstantina Vrontou

      12. Dezember 2020
      Reply

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