Klimakterische Beschwerden in den Wechseljahren aus der Sicht der TCM
Die chinesiche Medizin hat ein fundamental anderes Bild vom Menschen und seine Gesundheit als die westliche Medizin. Sie beschäftigt sich nicht so sehr mit der Materie, sondern vielmehr mit der Energie und der Funktion der Organe und ihr Zusammenspiel. Hormone und Laborwerte spielen keine Rolle. Vielmehr interessiert das energetische, ursächliche Ungleichgewicht welches die Symptome verursacht.
Typische Weschseljahrsbeschwerden:
- Hitzewallungen
- Schlafstörungen
- Stimmungsschwankungen
- Gewichtszunahme
- Schwindel
- Gelenksprobleme
- Müdigkeit
Für die Behandlung mit TCM interessiert die Ursache, die diese Symptome verursachen und das ist bei jeder Frau ein bisschen anders. Um Gründe für die Beschwerden in den Wechseljahren herauszubekommen und entsprechend individuell zu behandeln, bedient man sich in der TCM, der chinesischen Physiologie und Pathologie.
Zentrale Begriffe in der TCM sind Yin und Yang.
Yin ist der materielle Aspekt, das bewahrende und kühle. Yang ist die Aktivität und die Dynamik. Yin wird mit Wasser assoziert und Yang mit Feuer. Wenn Yin und Yang im Gleichgewicht sind, dann kocht das Feuer das Wasser und daraus entsteht Dampf, das ist das Qi. Qi ist die Kraft, die im Körper zirkuliert und ihn mit Energie und Geschmeidigkeit versorgt und dadurch lebendig hält.
Wenn das Qi stark ist dann funktioniert alles im Körper reibungslos, der Körper atmet, verdaut und stellt Substanzen her unter anderem Blut, Säfte und Blut her. Der Körper kann dadurch gut befeuchtet und genährt werden.
Kurz gesagt aus Yin und Yang entsteht Qi und Qi ist die Wirkraft, die alles am Laufen hält und hilft Blut, Yin und Yang zu produzieren. So hängt alles mit allem zusammen und voneinander ab.
Blut spielt in der Frauenheilkunde eine wichtige Rolle.
Blut nährt und befeuchtet den Körper. Blut hilft dem Qi geschmeidig zu fließen und nicht zu heiß zu werden. Es ist wichtiger Bestandteil der Gebärmutter und dient dazu ein Embryo zu nähren. Darüber hinaus hilft Blut sich geerdet und geistig stark und ausgeglichen zu fühlen. Es nährt auch das Herz.
Wenn das Yin (der Wasseraspekt) zu schwach wird, dann ist das Feuer relativ zu stark. Das Wasser kocht über, das Qi wird heiß und es kommt zu Hitzesymptomen, Schwitzen, Unruhe und Schlafstörungen.
Dadurch, das Frauen jeden Monat bluten, verlieren sie diese kostbare Substanz und sie muß wieder nachproduziert werden. Blut ist ein sehr kostbarer Saft und eine umgewandelte Essenz. Es wird auch als materielle Basis des Bewusstseins betrachtet. Durch das monatliche Bluten sind die Frauen fruchtbar und bringen dadurch der Welt ein Geschenk dar. Blut auf die Erde zu vergießen wurde in archaischen Kulturen auch als schenkende Opfergabe betrachtet.
Nach dem Klimakterium bluten die Frauen nicht mehr und können deshalb diese Überschüsse für sich selbst nutzen und in Essenz und Weisheit wandeln. Sie stehen der Welt nicht mehr mit ihrer körperlichen Fruchtbarkeit zur Verfügung, sondern mit ihrer geistigen Reife, Lebenserfahrung und Intuition. Früher wurden ältere Frauen deshalb auch als weise Frauen verehrt.
Wechseljahre – ein Umwandlungsprozess
In den Wechseljahren geraten Yin und Yang leicht aus dem Takt. In der fruchtbaren Zeit überwiegt bei den Frauen das Yin, der substanzielle, bewahrende und kühlende Aspekt. Das geschieht durch das Übermaß an Hormonen, bedingt durch den Eisprung. Das Yang ist im tendentiell im Mangel, aus diesem Grund frieren Frauen schneller.
Im Wechsel versiegt das Yin und das Yang übernimmt die Kontrolle. Das führt zu Hitzesymptomen wie Schweißausbrüchen, Schlaflosigkeit, Unruhe, Gereiztheit und Agression. Hitze führt zu Trockenheit der Haut, der Schleimhäute. Dadurch werden Gewebe und Haare nicht gut genährt. Das ist ein Yang Zustand.
Nach dieser Wallung, verliert der Körper Hitze und Energie und es kommt kurzzeitig zum Gegenteiligen Zustand, nämlich zu frieren und Erschöpfung. Ein Yin Zustand.
Bis der Wechsel vollzogen ist und der Körper wieder zu seinem Gleichgewicht findet, kann es einige Jahre dauern.
Organfunktion (Zang Fu)
Die Organe arbeiten zusammen. Sie produzieren Qi, Blut, Yin und Yang. Sie bewegen das Qi und das Blut und sorgen dafür, dass die Organe, wie zum Beispiel der Uterus an seiner Stelle bleibt. Durch ihre Arbeit im einzelnen und indem sie zusammenwirken kommt es zu Eisprung, zum Menstruationsfluss und zu einem reibungslosen Ablauf des Menstruationszyklus. Wenn die Organfunktion in Ordnung ist, hat der Körper genug Qi, Blut, Yin und Yang in einem ausgewogenen Verhältniss. Dann entstehen in den Wechseljahren keine Beschwerden und Probleme.
Wenn Wechseljahrsbeschwerden bestehen gilt es herauszufinden was die Ursache ist und was aus dem Lot geraten ist. Im Laufe des Lebens kommt es automatisch zu einem Abnehmen der Nierenenergie. Wenn sie jedoch in einem ausgeglichenen Verältniss ist, dann entstehen keinerlei Probleme. Beschwerden sind immer ein Zeichen dafür, dass etwas aus der Balance geraten ist. Die TCM ist darauf focusiert diese Balance wiederherzustellen.
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